Lipödem

Veröffentlicht am 18. Februar 2024

In einer Welt, in der Schönheitsideale und Körperbild eine bedeutende Rolle spielen, stehen wir oft vor gesundheitlichen Herausforderungen, die im Schatten dieser Themen liegen. Eine solche Herausforderung ist das Lipödem, das Tausende von Frauen betrifft, aber dennoch nur selten öffentlich thematisiert wird. Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Belastungen mit sich bringt. In diesem Blogbeitrag werde ich mich ausführlich mit dem Lipödem auseinandersetzen und Maßnahmen zur Behandlung und Bewältigung dieser Erkrankung beleuchten, die jeder selbst ergreifen kann.

Das erfährst du in diesem Beitrag:

  1. Was ist ein Lipödem?
  2. Symptome
  3. Einteilung des Lipödems: Stadien und Typen
  4. Ursachen
  5. Lipödem Selbsttest: Könnte ich ein Lipödem haben?
  6. Was kann ich tun? – Alternative Methoden
  7. Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel

1. Was ist ein Lipödem?

Ein Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die hauptsächlich bei Frauen auftritt und oft nach hormonellen Veränderungen wie Pubertät oder Schwangerschaft beginnt. Ein typisches Merkmal für diese chronische Erkrankung ist eine Vermehrung des Unterhautfettgewebes. Es kommt zu vermehrten Fettansammlungen, die symmetrisch an den Beinen und gelegentlich an den Armen auftreten. Diese Fettzunahmen gehen oft mit spürbaren Beschwerden wie Schmerzen und empfindlicher Haut einher. Das Lipödem kann zu Ödemen führen, wenn vermehrt Wasser im Gewebe eingelagert wird. Diese Erkrankung betrifft nicht die Hände, Füße oder den Rumpf, was zu einem Ungleichgewicht in der Körperform führt, bei dem z.B. die untere Körperhälfte voluminöser ist als der schlankere Oberkörper. Dies kann für die Betroffenen psychisch belastend sein und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen.

Wichtig: Das Lipödem ist eine medizinische Erkrankung und nicht nur auf übermäßige Fettansammlung durch ungesunde Ernährung oder mangelnde Bewegung zurückzuführen.

2. Symptome

Lipödem zeigt sich typischerweise in symmetrischer Form an beiden Beinen und manchmal an den Armen, während der Körper oberhalb der Hüfte sowie Hände und Füße unbeeinflusst bleiben. Dies führt zu disproportionierten Körperkonturen beispielsweise mit einer schmalen Taille und breiteren Hüften und Oberschenkeln. Die betroffenen Bereiche sind oft schmerzhaft und berührungsempfindlich. Zusätzlich können psychische Belastungen wie Depressionen oder Angstzustände die Schmerzen verstärken.

3. Einteilung des Lipödems: Stadien und Typen

Lipödem wird sowohl in verschiedene Stadien als auch in Typen unterteilt, um die Schwere und das Ausmaß der Erkrankung genauer zu beschreiben. Diese Einteilung hilft dabei, das Lipödem präziser zu diagnostizieren und entsprechende Behandlungsansätze zu entwickeln.

Stadien des Lipödems:

Stadium 1: Hierbei ist das Unterhautfettgewebe gleichmäßig verdickt, die Hautoberfläche bleibt glatt. Symptome können eine leichte Orangenhaut, reiterhosenartige Veränderungen und tastbare Fettgewebsverdickungen sein, die symmetrisch auftreten und schmerzhaft sein können.

Stadium 2: In diesem Stadium treten knotenartige Strukturen im Unterhautfettgewebe auf, die Haut wird uneben, und es zeigen sich größere Dellen. Zusätzlich kann es zu einer zunehmenden Disproportion zwischen Rumpf und Beinen oder Armen kommen.

Stadium 3: Hier ist das Fettgewebe stark vermehrt und verhärtet, es kommt zur Bildung von überhängendem Gewebe (Wammen). Dies kann das Gangbild stören und zu X-Beinen führen. In der Weiterführung der Klassifikation werden die Lipödem-Typen definiert, die sich nach den hauptsächlich betroffenen Körperregionen richten.

Typen des Lipödems

4. Ursachen

Die Ursachen des Lipödems sind komplex und nicht vollständig verstanden. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Kombination aus genetischen, hormonellen und vaskulären Faktoren (Faktoren des Gefäßsystems) zur Entstehung des Lipödems beiträgt:

  • Hormonelle Faktoren: Lipödem tritt oft nach hormonellen Veränderungen wie der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auf. Es wird angenommen, dass das weibliche Hormon Östrogen eine Rolle bei der Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen spielt.
  • Genetische Veranlagung: Eine erbliche Komponente wird vermutet, da das Lipödem auch familiär auftreten kann.
  • Veränderungen im Blutgefäßsystem: Zusätzlich zur Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen wird eine erhöhte Durchlässigkeit der Blutkapillaren beschrieben, was zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe führt und den Druck im Unterhautfettgewebe erhöht.

5. Lipödem-Selbsttest

Falls du den Verdacht hast, an einem Lipödem zu leiden, kann unser Lipödem-Selbsttest erste Hinweise liefern. Beantworte die folgenden 10 Fragen jeweils mit ‚Ja‘ oder ‚Nein‘:

Wenn du die Mehrheit der Fragen mit ‚Ja‘ beantwortet hast, könnte dies ein erster Hinweis auf eine mögliche Lipödem-Erkrankung sein. Wichtig: Dieser Selbsttest dient lediglich zur ersten Orientierung und kann keinesfalls die professionelle Diagnose eines Lipödems durch eine Fachärztin oder einen Facharzt ersetzen!

6. Alternative Heilmethoden

Alternative Behandlungsmethoden für Lipödem fokussieren sich auf die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität. Diese Methoden beinhalten:

Manuelle Lymphdrainage und Kompressionsstrümpfe: Diese Ansätze dienen der Entstauung der Beine und der Reduzierung von Hautschwellungen. Die Lymphdrainage in Kombination mit Schröpfmassagen kann besonders effektiv sein. Es ist empfehlenswert, bei Kompressionsstrümpfen Flachstrickstrümpfe zu verwenden. Diese Art von Strümpfen ermöglicht eine starke und individuell anpassbare Kompression, was bei Lipödem von großer Bedeutung ist.

Ernährungsumstellung: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung wird empfohlen. Spezifisch wird geraten, Schweinefleisch, Fast Food und Fertigprodukte zu meiden.

Sport und Bewegung: Schonende Sportarten wie Walking, Wandern, Aerobic, Aquajogging und Schwimmen sind empfehlenswert. Es wird angeraten, während des Sports Kompressionsstrümpfe oder Bandagen zu tragen. Zusätzlich kann mit Wechselduschen ein Gefäßtraining durchgeführt werden.

Therapieansätze in der Naturheilkunde: Hierzu zählen Faszientherapie, Homöopathie, Heilpflanzen und Vitalstoffe, die gezielt auf die Bedürfnisse von Lipödem-Patienten abgestimmt sind.

7. Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel

Abschließend lässt sich sagen, dass das Lipödem eine komplexe und oft missverstandene Erkrankung ist. Die Symptome, die verschiedenen Stadien und Typen sowie die möglichen Ursachen erfordern ein tiefgreifendes Verständnis und eine individuelle Herangehensweise. Es ist wichtig, dass du auf deinen Körper hörst und bei Verdacht auf ein Lipödem ärztlichen Rat suchst. Der Selbsttest kann ein erster Schritt sein, um dein Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen. Neben der medizinischen Behandlung können alternative Methoden und sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel unterstützend wirken. Informiere dich, suche Unterstützung und arbeite aktiv an der Bewältigung deiner Erkrankung. Nur so kannst du einen Weg finden, der zu einer besseren Lebensqualität führt.



Deine Marie 😊

Quellen und Studien zu den Inhaltsstoffen