Infektionen der Harnwege

Veröffentlicht am 27. Mai 2023

Infektionen der Harnwege sind als Frauenleiden bekannt. Männer trifft die Infektionskrankheit eher seltener. Es handelt sich meistens um bakteriell bedingte Entzündungen. Je nachdem, welcher Abschnitt der Harnwege betroffen ist, unterscheidet man verschiedene Formen von Harnwegsinfektionen. Die häufigste Form ist die Blasenentzündung. Etwa 10 von 100 Frauen leiden mindestens einmal im Jahr an einer Blasenentzündung. Solltest auch du zu den Frauen gehören, die unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden, kannst du dich in diesem Beitrag über Ursachen, Symptome, Formen und mögliche vorbeugende Maßnahmen bei Harnwegsinfektionen informieren.

Aufbau Harnsystem: Warum Frauen häufiger an Harnwegsinfektionen leiden

Die Antwort auf die Frage, warum Frauen häufiger unter Harnwegsinfektionen leiden als Männer, ist in der teilweise unterschiedlichen Anatomie der ableitenden Harnwege zu finden. Um diese Frage letztendlich klären zu können, müssen wir uns den Aufbau und die Funktion der einzelnen Bestandteile des Harnsystems im Vergleich anschauen. Sowohl das Harnsystem der Frau als auch das Harnsystem des Mannes verfügt über die linke und rechte Niere, die beiden Harnleiter, die Harnblase sowie die Harnröhre.

Die Aufgabe der ableitenden Harnwege ist es, den in den Nieren gebildete Harn zu sammeln und ihn aus dem Körper zu befördern.

1) Nierenbecken und Harnleiter

Der Urin wird im Nierenbecken gesammelt und gelangt von dort über den Harnleiter in die Blase. Der Harnleiter hat eine Länge von etwa 30 cm.

2) Harnblase

Die Harnblase ist ein sogenanntes Hohlorgan. Sie hat die Aufgabe, Urin „aufzubewahren“ bis eine Möglichkeit entsteht, die Blase zu entleeren. Pro Stunde füllt sich die Blase mit etwa 50 ml Urin. Bei den meisten tritt der erste Harndrang bei einer Füllung von etwa 250-500 ml ein. Zurückhalten können wir unseren Harndrang bis zu einem Füllvolumen von 1500 ml.

3) Harnröhre

Die Antwort auf die Frage, warum Frauen häufiger unter Harnwegsinfektionen leiden als Männer, ist in diesem Bereich der Harnwege zu finden. Da die Harnröhre der Frau kürzer ist als die Harnröhre des Mannes, erkranken Frauen häufiger an Harnwegsinfektionen. Außerdem liegen die Harnröhrenöffnung und der After bei der Frau sehr nah zusammen, weshalb Darmbakterien leichter in die Harnröhre gelangen und dort eine Harnwegsinfektion auslösen können.

Formen von Harnwegsinfektionen

1) Je nachdem, an welcher Stelle eine Infektion auftritt, unterscheidet man zwischen einer unteren und einer oberen Harnwegsinfektion.

2) Darüber hinaus wird zwischen komplizierten und unkomplizierten Harnwegsinfektionen unterschieden:

Infektionen der unteren Harnwege

Infektionen der oberen Harnwege

Wenn die Bakterien sich in Harnleiter und Nieren ausbreiten, spricht man von einer Infektion der oberen Harnwege.

Vorbeugende Maßnahmen

Wiederkehrende Harnwegsinfektionen können zu einer großen Belastung führen. Umso wichtiger ist es, alle möglichen Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Harnwegsinfektionen entgegenzuwirken. Ich habe dir die für mich sinnvollsten Maßnahmen herausgesucht, die sich mit wenig Mühe in deinen Alltag integrieren lassen:

  1. Stärke dein Immunsystem durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung, einem guten Stressmanagement und ausreichend Schlaf.
  2. Unterstütze deine Harnwege, indem du ausreichend trinkst. Am besten eignet sich hierfür Wasser oder ungesüßter Tee.
  3. Entleere deine Blase nach dem Geschlechtsverkehr. Da durch den Geschlechtsverkehr mehr Bakterien in die Harnröhre gelangen können, ist es sinnvoll, spätestens 15 Minuten später auf die Toilette zu gehen und die Blase vollständig zu entleeren. Dadurch können die Bakterien aus der Harnröhre gespült werden.
  4. Halte deinen gesamten Unterleib warm. Auch die Füße dürfen gerne warm eingepackt werden.
  5. Achte auf die richtige Intimhygiene: Als Frau solltest du auf Produkte zur Genitalhygiene und Seife verzichten. Diese können die Vaginalflora stören und eine Ansiedlung von Bakterien begünstigen. Es reicht vollkommen aus, den Intimbereich mit warmem Wasser zu waschen. Lange Vollbäder solltest du ebenfalls vermeiden, da sie die Haut aufweichen und das Eindringen von Bakterien begünstigen.
  6. Achte auf die richtige Toilettenhygiene: Wichtig ist darauf zu achten, dass möglichst keine Darmbakterien in die Scheide und Harnröhre gelangen. Damit ist beispielsweise gemeint, nach dem Stuhlgang mit dem Toilettenpapier immer von vorn nach hinten zu wischen.
  7. Unterstützend zur ärztlich verordneten Therapie können dir z.B. pflanzliche Wirkstoffe und Mikronährstoffe unterstützend zur Seite stehen:

Verdacht einer Blasenentzündung?

Solltest du typische Symptome wie starkes Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang oder Schmerzen im Unterbauch haben, kannst du die oben genannten Maßnahmen zur Unterstützung ergreifen. Auch wenn es sich hierbei vermutlich um eine unkomplizierte Infektion der unteren Harnwege handelt, ersetzen die genannten Maßnahmen keinen Besuch beim Arzt. Besonders dann nicht, wenn Symptome wie z.B. Fieber oder Übelkeit hinzukommen. Es könnte sich möglicherweise um eine Infektion der oberen Harnwege handeln und gehört in ärztliche Betreuung!




Deine Marie 😊



Quellen

Studien zu den Inhaltsstoffen