Multiple Sklerose

Veröffentlicht am 17. Oktober 2024

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Menschen weltweit betrifft. In Deutschland leben schätzungsweise über 280.000 Menschen mit dieser Krankheit. MS ist komplex und kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die sich auf die Lebensqualität auswirken. In diesem Blogbeitrag beleuchte ich, was MS ist, wie man sie erkennt, und gebe Tipps für ein Leben mit MS sowie Möglichkeiten zur Vorbeugung von Schüben.

Das erfährst du in diesem Beitrag:

  1. Multiple Sklerose – Was ist das?
  2. Ursachen
  3. Symptome
  4. Verlauf
  5. Ich habe MS – Was kann ich selbst tun?
  6. Multiple Sklerose – Was ist das?

Multiple Sklerose, kurz MS, ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem fälschlicherweise das eigene Nervensystem angreift. Dies betrifft das Gehirn, das Rückenmark und den Sehnerv. MS führt zu wiederholten oder anhaltenden Entzündungen in diesen Bereichen. Eine Heilung gibt es bisher nicht, aber bestimmte Medikamente können helfen, den Verlauf der Krankheit zu verbessern. Es ist wichtig zu wissen, dass MS für Multiple Sklerose steht und nicht für Muskelschwund.

1. Ursachen

Multiple Sklerose tritt meist bei jungen Erwachsenen, besonders bei Frauen, zwischen 20 und 40 Jahren auf. Um besser zu verstehen, was dabei genau passiert, ist es hilfreich, sich ein wenig mit dem Aufbau und der Funktion des Nervensystems vertraut zu machen:

Nervenzellen sind wie kleine elektrische Drähte in unserem Gehirn und Rückenmark. Sie senden elektrische Signale von einem Punkt zum anderen. Das gesamte Nervensystem setzt sich zusammen aus Neuronen, das sind die Nervenzellen, und Gliazellen, die als Stützgewebe dienen. Die Nervenzellen sind hintereinander aufgereiht, ähnlich wie Perlen auf einer Kette und leiten elektrische Impulse weiter.

Aufbau einer Nervenzelle:

Zellkörper: Der Zellkörper ist der Hauptteil einer Nervenzelle, der den Kern und wichtige Teile der Zelle enthält.

Dendriten: Sie gleichen kleinen, verzweigten Bäumchen, die sich vom Zellkörper ausstrecken. Ihre Aufgabe ist es, Signale von anderen Zellen zu empfangen und zum Zellkörper zu leiten.

Axon: Dieser lange, armähnliche Fortsatz erstreckt sich vom Zellkörper weg und ist verantwortlich für die Weiterleitung von Signalen. Am Ende des Axons befindet sich die Synapse, eine winzige, aber entscheidende Struktur, die wie eine Brücke funktioniert und die Übertragung von Signalen auf andere Zellen ermöglicht.

Die Axone sind von einer „Isolationshülle“, dem Myelin, umgeben. Diese Hülle hilft bei der Weiterleitung von Signalen im Nervensystem. Bei Multipler Sklerose kommt es zu einer Beschädigung dieser Schutzhülle, wodurch die Weiterleitung der Nervensignale beeinträchtigt wird. Das kann zu Gefühlsstörungen und Lähmungen führen. Diese Symptome können sich wieder zurückbilden, solange die Nervenfasern selbst nicht beschädigt sind und sich die Myelinschicht erneuern kann.

Die genauen Auslöser von MS sind immer noch nicht vollständig bekannt. Es scheint, dass nicht nur ein Faktor allein MS verursacht, sondern eher eine Kombination verschiedener Dinge.

2. Symptome

Multiple Sklerose, oft als „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“ bezeichnet, zeichnet sich durch ein breites Spektrum individueller Symptome aus, abhängig davon, welche Nervenstrukturen beschädigt sind. Bei vielen Erkrankten manifestiert sich anfänglich nur ein Symptom, während andere von Beginn an mehrere Symptome gleichzeitig aufweisen. Typische erste Anzeichen sind oft Sehstörungen, verursacht durch eine Entzündung des Sehnervs, sowie Sensibilitätsstörungen der Haut.

In einigen Fällen präsentiert sich die Erkrankung jedoch auch mit anderen oder zusätzlichen Symptomen. Diese ersten Anzeichen von Multipler Sklerose bleiben häufig auch im weiteren Krankheitsverlauf bestehen, wobei sich oft noch weitere Symptome hinzugesellen.

3. Verlauf

Bei Multiple Sklerose gibt es verschiedene Arten, wie die Krankheit verlaufen kann:

Es gibt auch seltene Verlaufsformen, bei denen von Anfang an Schübe und eine stetige Verschlechterung zusammenkommen oder bei denen die Krankheit sehr schnell fortschreitet (akuter Verlauf).

4. Ich habe MS – Was kann ich selbst tun?

Grundsätzlich gilt: Multiple Sklerose ist bislang nicht heilbar, jedoch behandelbar. Wenn die richtigen Bedingungen geschaffen werden, ist es möglich, den Fortschritt der Krankheit zu verlangsamen oder sogar einige Symptome zu verbessern. Dafür ist es wichtig, dass du in neurologischer Behandlung bist. Dein/e Neurologe/in ist der/die Spezialist/in für deine Erkrankung und kann dir helfen, dein Immunsystem zu regulieren und Entzündungen zu reduzieren. Zusätzlich gibt es viele Dinge, die du selbst tun kannst, um Entzündungen entgegenzuwirken und deine Gesundheit zu unterstützen.

1. Antientzündliche Ernährung

Da Multiple Sklerose (MS) eine chronische Erkrankung mit entzündlichen Prozessen ist, ist es sinnvoll, Faktoren zu vermeiden, die Entzündungen fördern. Die folgende Tabelle bietet dir einen ersten Überblick über Lebensmittel, die bei MS hilfreich sein können. Es ist empfehlenswert, entzündungshemmende Lebensmittel in ausreichender Menge zu konsumieren und solche, die Entzündungen fördern, weitestgehend zu meiden.

2. Förderung der Darmgesundheit

Ein wesentlicher Faktor für die Gesundheit ist die Unterstützung der guten Bakterien im Darm durch die Einnahme von Probiotika und Präbiotika. Diese Bakterien benötigen ballaststoffreiche Nahrung, um kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat und Propionat herzustellen. Diese Fettsäuren sind nicht nur für die Reparatur von Nervenzellen wichtig, sondern stärken auch das Immunsystem.

Die kurzkettigen Fettsäuren entstehen, wenn die Darmbakterien bestimmte Kohlenhydrate, die unser Körper nicht verdauen kann, wie Ballaststoffe, verarbeiten. Durch den Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln fördern wir die Produktion dieser nützlichen Fettsäuren. Zusätzlich unterstützen diese Fettsäuren die Gesundheit des Darms selbst, indem sie die Darmwand stärken und entzündungshemmend wirken. Eine gesunde Darmflora, angereichert durch diese Fettsäuren, kann auch zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen, da der Darm eine zentrale Rolle in unserem Immunsystem und unserer Gesundheit spielt.

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von MS. Was ich esse, kann einen großen Einfluss darauf haben, wie ich mich fühle und wie mein Körper auf die Erkrankung reagiert. Es geht nicht nur darum, bestimmte Lebensmittel zu meiden, sondern auch darum, nährstoffreiche Lebensmittel zu wählen, die Entzündungen reduzieren und das Immunsystem unterstützen. Abschließend möchte ich betonen, dass jeder Mensch und jede MS-Erkrankung einzigartig sind. Daher ist es wichtig, individuelle Strategien zu entwickeln, die auf die persönlichen Bedürfnisse und Umstände abgestimmt sind. Eine enge Zusammenarbeit mit Gesundheitsexperten, eine ausgewogene Ernährung und ein bewusster Lebensstil können dabei helfen, die Lebensqualität von Menschen mit MS zu verbessern und ihnen zu ermöglichen, ein aktives und erfülltes Leben zu führen.

Quellen und Studien