Veröffentlicht am 27. Oktober 2021
Schilddrüsenerkrankungen sind weit verbreitet und werden leider oftmals nicht oder viel zu spät entdeckt. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir dieses faszinierende Organ näher vor und gehe natürlich auch auf typische Schilddrüsenerkrankungen sowie deren Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ein.
Anatomie und Aufgaben der Schilddrüse:
Die Schilddrüse sitzt typischerweise in deinem vorderen Halsbereich, genauer gesagt unter dem Schildknorpel, wodurch sich auch ihr Name erklärt. Sie hat die beeindruckende Form eines Schmetterlings, da sie aus zwei Hauptlappen besteht, welche vom Isthmus (eine kleine Gewebebrücke) miteinander verbunden werden. Die Schilddrüse ist etwa daumengroß und wiegt bei Frauen circa 18 und bei Männern etwa 25 Gramm.
Als Hormondrüse ist die Schilddrüse für die Bildung verschiedener Hormone (insbesondere Thyroxin und Trijodthyronin) zuständig. Für die Produktion benötigt sie vor allem Jod und Eiweiß. Schilddrüsenhormone wirken vor allem auf:
- Herzaktivität und Blutdruck
- Energiestoffwechsel, Körpergewicht
- Kohlehydratstoffwechsel, Insulinproduktion
- Fett- und Eiweißstoffwechsel, Cholesterinwerte
- Gehirnaktivität, Psyche
- Muskelstoffwechsel, Muskelkraft
- Darmtätigkeit, Verdauung
- Wachstum und Reifung von Ungeborenen im Mutterleib und von Kindern
Die Schilddrüse und das Spurenelement Jod
Jod musst du deinem Körper zuführen, da er kein eigenes Jod herstellen kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. veröffentlicht folgende Zufuhrhöhen:
Alter | Jod Deutschland, Österreich μg/Tag | Jod WHO, Schweiz μg/Tag |
---|---|---|
Säuglinge | ||
0 bis unter 4 Monatea | 40 | 50 |
4 bis unter 12 Monate | 80 | 50 |
Kinder | ||
1 bis unter 4 Jahre | 100 | 90 |
4 bis unter 7 Jahre | 120 | 90 |
7 bis unter 10 Jahre | 140 | 120 |
10 bis unter 13 Jahre | 180 | 120 |
13 bis unter 15 Jahre | 200 | 150 |
Jugendliche und Erwachsene | ||
15 bis unter 19 Jahre | 200 | 150 |
19 bis unter 25 Jahre | 200 | 150 |
25 bis unter 51 Jahre | 200 | 150 |
51 bis unter 65 Jahre | 180 | 150 |
65 Jahre und älter | 180 | 150 |
Schwangere | 230 | 200 |
Stillende | 260 | 200 |
a Hierbei handelt es sich um einen Schätzwert
Jodhaltige Lebensmittel sind vor allem Fisch und Meeresfrüchte, aber auch Brokkoli und Spinat sowie jodiertes Speisesalz liefern dir eine Menge Jod. Mit nur einer Portion Happy Life Immun Balance deckst du bereits knapp 100μg deines Tagesbedarfs ab.
Die Schilddrüse und das Spurenelement Selen
Auch das Spurenelement Selen ist für die Funktion der Schilddrüse unverzichtbar. Die Schilddrüse ist nämlich das selenreichste Organ deines Körpers. Bei einem Selenmangel steigt die Anfälligkeit für eine Schilddrüsenentzündung. Auch Selen musst du deinem Körper aktiv zuführen, da er es nicht selbst herstellen kann.
Mit einer Portion Happy Life Female Balance deckst du 100% deines täglichen Selen-Bedarfes ab.
Schilddrüsenerkrankungen erkennen:
Die folgenden Fragen können dir dabei helfen, eine mögliche Schilddrüsenerkrankung zu erkennen. Eine endgültige und fundierte Diagnose kann dir allerdings nur deine behandelnde Ärztin bzw. dein behandelnder Arzt stellen.
- Hast du beim Schlucken das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals zu haben?
- Hat sich dein Appetit verändert?
- Hast du zu- oder abgenommen ohne deine Ernährung und / oder deine Aktivität zu verändern? Fallen dir ungewöhnlich viele Haare aus?
- Hast du das Gefühl, dass dein Halsumfang zugenommen hat?
- Hast du häufiger Durchfall oder Verstopfungen?
- Schwitzt oder frierst du auffällig mehr als früher?
- Hast du Schlafprobleme?
- Fühlst du dich häufiger schwach, antriebslos müde oder sogar depressiv?
- Bist du ungewöhnlich unruhig, nervös und / oder reizbar?
- Gibt es in deiner Familie Schilddrüsenerkrankungen?
Wenn du einige dieser Fragen mit „ja“ beantworten kannst, empfehle ich dir, schnellstmöglich einen Termin bei deiner behandelnden Ärztin bzw. deinem behandelnden Arzt zu vereinbaren und sie / ihn auf deinen Verdacht einer möglichen Schilddrüsenerkrankung hinzuweisen. Aber auch ohne akute Symptome empfehle ich dir regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, vor allem wenn es in deiner Familie Vorerkrankungen gibt und / oder du über 40 Jahre alt bist.
Deiner Ärztin / deinem Arzt stehen eine Reihe von Diagnoseverfahren zur Verfügung. Dazu gehören u. a. das Abtasten, die Sonografie (Ultraschall), Blutuntersuchungen und die Szintigrafie, mit welcher die Aufnahme und Verteilung einer schwach radioaktiven Substanz im Körper beurteilt werden kann.
Der Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. hat Daten von Untersuchungen und Befunden gesammelt. Die Erhebungen zeigen, dass in den Jahren 2002 bis 2019 in der Regel deutlich über 50% der Untersuchungen einen positiven Schilddrüsenerkrankung-Befund ergaben, allerdings haben rund 40% der Betroffenen nichts von ihrer Schilddrüsenerkrankung gewusst. Auf dem Gebiet der Schilddrüsenerkrankungserkennung gibt es demnach noch jede Menge zu tun. Umso besser also, wenn du proaktiv damit umgehst.
Bekannte Schilddrüsenerkrankungen
1. Hashimoto (Thyreoiditis)
Diese Entzündung der Schilddrüse macht etwa 1-3% der Schilddrüsenerkrankungen aus. Die häufigste Ursache sind Autoimmunkrankheiten, bei welchen dein Körper Antikörper gegen seine eigene Schilddrüse bildet, wodurch es zu einer chronischen Entzündung kommt. Frauen sind circa neunmal häufiger von Hashimoto-Thyreoiditis betroffen als Männer. Die genauen Ursachen für diese Schilddrüsenerkrankung sind bislang nicht ausreichend bekannt. Vermutet werden u. a. erbliche Vorbelastungen, Stress, Umwelteinflüsse, eine zu hohe Jodzufuhr und Viruserkrankungen.
In der Regel wird Hashimoto durch die Bestimmung verschiedener Antikörperwerte im Blut diagnostiziert.
Oft bleibt die Erkrankung unentdeckt, bis sie sich zu einer Schilddrüsenunterfunktion entwickelt hat. Bei akuten Verläufen, welche in der Regel mit starken Halsschmerzen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl einher gehen, kann sie wiederrum zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.
Die ursächliche Behandlung von Hashimoto ist aktuell noch nicht möglich. Die Therapie hängt sehr von den jeweiligen Symptomen ab und reicht von einer Verbesserung des Lebensstils (z. B. Ernährung, Bewegung, Erholung) bis zur operativen Entfernung der Schilddrüse. Von einer zusätzlichen Jod-Supplementierung und jodhaltigen Lebensmitteln wird bei Hashimoto in der Regel abgeraten.
Viele Happy Life Female Balance – Konsumentinnen berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer hashimotobedingten Beschwerden bereits nach kurzer Einnahmedauer.
2. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Bei dieser Schilddrüsenerkrankung handelt es sich um eine mangelhafte Hormonproduktion der Schilddrüse. Sie ist eine der am Häufigsten diagnostizierten Schilddrüsenerkrankungen. Die Schilddrüsenunterfunktion kann angeboren sein oder sich im Laufe deines Lebens entwickeln.
Die Schilddrüsenunterfunktion lässt sich in der Regel durch die Bestimmung der basalen Schilddrüsenwerte im Blut diagnostizieren.
Gewichtszunahme, Verstopfungen, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen sowie depressive Verstimmungen gehören u. a. zu den typischen Symptomen der Hypothyreose.
Der Hormonmangel kann durch eine (oft lebenslange) Ersatz- oder Substitutionstherapie ausgeglichen werden. Die medikamentöse Einstellung kann mittels synthetischer oder bioidenter Präparate erfolgen. Bei einer richtigen und – im Falle von Lebensveränderungen – angepassten Dosierung sind Lebensqualität und -erwartung bei Hypothyreose-Patientinnen und -Patienten nicht eingeschränkt.
3. Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Bei dieser Schilddrüsenerkrankung produziert die Schilddrüse eine zu große Menge der Hormone Thyroxin und Trijodthyronin.
Durch beispielsweise Blutwerte und / oder einer Schilddrüsen-Szintigrafie lässt sich die Schilddrüsenüberfunktion in der Regel eindeutig diagnostizieren.
Unruhe, vermehrtes Schwitzen, Herzrasen, Gewichtsabnahme, Durchfall, Schlafstörungen und Erschöpfungserscheinungen sind einige der typischen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion.
Wenn du den Verdacht auf eine Hyperthyreose hast bzw. diese bei dir diagnostiziert wurde, solltest du deinen Jodkonsum umgehend reduzieren. Deine Ärztin / dein Arzt wird dir zur medikamentösen Behandlung wahrscheinlich Schilddrüsenblocker verschreiben. Radio-Jod- Therapien und / oder die operative teilweise bzw. vollständige Entfernung der Schilddrüse sind weitere Behandlungsmöglichkeiten.
Wenn du aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion an Gewicht verlierst, ist es wichtig, dass du dir ausreichend Kalorien zuführst, um dem Gewichtsverlust entgegen zu wirken. Exzessiver Junk-Food-Konsum und unkontrollierte Schlemmereien solltest du aber meiden. Ich empfehle dir, auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit langkettigen Kohlenhydraten und gesunden Fetten zu achten. Sobald sich dein Stoffwechsel normalisiert hat (z. B. durch eine medikamentöse Therapie), solltest du deine Kalorienzufuhr wieder reduzieren. Auf stoffwechselantreibende Speisen und Getränke solltest du als Hyperthyreose- Patient*in verzichten.
4. Morbus Basedow
Bei dieser Schilddrüsenerkrankung handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei welcher dein Körper Abwehrstoffe gegen Teile deiner Schilddrüse bildet, wodurch die Hormonproduktion gesteigert wird.
Neben einer ausgiebigen Anamnese wird deine Ärztin / dein Arzt bei dem Verdacht auf Morbus Basedow wahrscheinlich deinen Blutdruck messen und deine Augen, Unterschenkel und Hände untersuchen. Zur abschließenden Diagnostik wird in der Regel eine Blutuntersuchung und / oder eine Ultraschalluntersuchung bzw. eine Schilddrüsenszintigrafie durchgeführt.
Die ursächliche Behandlung von Morbus Basedow ist aktuell noch nicht möglich. Wenn die medikamentöse Behandlung mittels Thyreostatika (Medikamente zur Hormonproduktionsreduzierung) nicht anschlägt, wird in der Regel auf Radio-Jod-Therapien und / oder die operative teilweise bzw. vollständige Entfernung der Schilddrüse zurückgegriffen.
5. Schilddrüsenvergrößerung (Struma)
Struma ist eine krankhaft vergrößerte Schilddrüse. Der Begriff „Struma“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Drüsenschwellung oder Geschwulst. Oft wird eine Struma im deutschen Sprachgebrauch auch Kropf genannt. Strumen treten sehr häufig auf.
Je nach Schilddrüsenvergrößerung, wird die Struma nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation) in diese drei Struma-Grade unterschieden:
Grad 0: | nur im Ultraschall feststellbar |
Grad 1: | Vergrößerung tastbar |
Grad 1a: | Tastbar, bei Rückwärtsneigung des Kopfes nicht sichtbar |
Grad 1b: | Tastbar, bei Rückwärtsneigung des Kopfes sichtbar |
Grad 2: | Tastbar und bei normaler Kopfhaltung sichtbar |
Grad 3: | Sehr große Struma mit lokalen Komplikationen (z.B. Behinderung der Atmung) |
Besonders tückisch sind Strumen, wenn sie nach innen wachsen (retrosternale Struma).
Strumen lassen sich teilweise mit bloßem Auge und / oder abtasten erkennen. Eine sichere Diagnose liefert in der Regel die Ultraschalluntersuchung.
Die häufigste Ursache ist ein (schleichender) Jodmangel. Aber auch Entzündungen und Tumore können für Schilddrüsenvergrößerungen ursächlich sein.
Kleine Strumen bleiben oft aufgrund der anfänglichen Beschwerdefreiheit unentdeckt. Erst durch das Größenwachstum kommt es zu lokalen Beschwerden am Hals wie z.B. Kloß-, Enge- oder Druckgefühl, manchmal auch nur zu einem störenden Räusperzwang und / oder zu Schluckstörungen.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und hängen primär vom Ausmaß und den Ursachen ab. Sie reichen von medikamentösen Therapiemöglichkeiten bis zur operativen teilweisen bzw. vollständigen Entfernung der Schilddrüse.
6. Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsenkrebs tritt zwar relativ selten auf, ist aber besonders tückisch. Da er in seinen Anfangsstadien in der Regel keine Beschwerden verursacht, bleibt er oftmals eine lange Zeit unentdeckt. Erst wenn er deutlich größer wird, verursacht er bei den Betroffenen Beschwerden. Häufig hat sich der Tumor dann schon in umliegendes Gewebe ausgebreitet.
In der Regel werden Knoten in der Schilddrüse über einen gewissen Zeitraum beobachtet. Wenn deine Ärztin / dein Arzt die / den Knoten in deiner Schilddrüse als potenziell krebsverdächtig einstuft oder die / der Knoten einen Durchmesser von mehr als einem Zentimeter haben / hat, erfolgen weitere Untersuchungen wie z. B. Szintigrafie oder Biopsie.
Zu den allgemeinen Schilddrüsenkrebs-Symptomen gehören z. B. Schluck- und Atembeschwerden, das Horner-Syndrom und anhaltende Heiserkeit.
Zu den erfolgversprechendsten Behandlungsmöglichkeiten gehören die Radio-Jod-Therapien und / oder die operative teilweise bzw. vollständige Entfernung der Schilddrüse.
Präventiver Schilddrüsenschutz
Vor vielen Schilddrüsenerkrankungen kannst du dich leider nicht proaktiv schützen. Dazu zählen zum Beispiel erblich bedingte Erkrankungen. Aber ein gesunder und ausgewogener Lebensstil trägt maßgeblich zu deinem Schutz vor einem elementaren Risiko für Schilddrüsenerkrankungen bei.
Meine Tipps im Überblick:
- Vermeide Stress weitestgehend
- Ernähre dich ausgewogen, abwechslungsreich und gesund
- Bewege dich regelmäßig und betreibe Sport
- Achte auf ein solides Immunsystem
- Behalte vor allem deine Jod- und Selenaufnahme im Blick
- Happy Life Female Balance oder Immun Balance können zu deinerSchilddrüsengesundheit beitragen
Ich hoffe, dass du niemals an einer Schilddrüsenerkrankung leiden wirst. Falls du doch betroffen bist oder sein wirst, wünsche ich dir, dass dir meine Ausführungen helfen werden, die Symptome rechtzeitig zu deuten und entsprechende Gegenmaßnahmen schnell einleiten zu können.
Deine Marie
Quellen
- https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/
- https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/schilddruese/schilddruese-was-sie-wissen-sollten-708031.html
- https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/jod/?L=0
- https://www.hexal.de/patienten/ratgeber/schilddruese/symptom-check/checkliste-symptome-schilddruesenerkrankung
- https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_nuk/PDF/NM_V_Schilddruese.pdf
- https://www.schilddruesenliga.de/fileadmin/user_upload/downloads/Ultraschallstatistik_2002-2019.pdf
- https://www.planet- wissen.de/natur/anatomie_des_menschen/schilddruese_kleines_organ_mit_grosser_bedeutung/pwietippsfuereinegesundeschilddruese1 00.html