Verdauungssystem

Veröffentlicht am 11. Mai 2023

Enzyme zur Unterstützung der Verdauung

Ohne Essen und Trinken können wir nicht überleben. Unser Körper benötigt Nahrung für den Aufbau und Erhalt des Körpers, den Stoffwechsel sowie für die Energieversorgung. „Der Mensch ist, was er isst“. Diese Aussage könnten wir uns etwas mehr verinnerlichen. Denn sie bringt das Wesentliche perfekt auf den Punkt: Dein Körper befindet sich in einem ständigen Auf-, Um- und Abbauprozess. Die zugeführte Nahrung wird quasi zu deinem Körper. Der Körper kann nicht viel besser sein als die Nahrung, die wir zu uns nehmen. Um Nahrungsmittel für uns verwertbar zu machen, muss die Nahrung zuerst einmal mechanisch (durch Kauen) zerkleinert und anschließend durch Enzyme chemisch zerlegt werden. Ohne Enzyme könnte unser Körper keine Nährstoffe aufnehmen, weshalb wir in diesem Beitrag unseren Blick auf diejenigen Organe richten, die Sekrete für die chemische Verdauung bereitstellen.

Zu deinem Verdauungstrakt zählen dein Mund, dein Rachen, deine Speiseröhre, dein Magen sowie dein Dünndarm und Dickdarm bis hin zum After. Eine erste grobe Zerkleinerung der aufgenommenen Nahrung erfolgt durch das Kauen. Die Nahrung wird also mechanisch zerkleinert und mit dem Speichel vermischt. Der Speichel enthält Verdauungsenzyme, sodass die Verdauung durch das Kauen, aber auch durch Enzyme bereits im Mund beginnt.

Drei wichtige Helfer bei der Verdauung von Nahrung

Für eine gute Verdauungs- und Ausscheidungsfunktion wird nicht nur ein gesunder Darm benötigt. Auch die drei folgenden Verdauungsorgane verdienen unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung:

  • Der Magen mit seiner Magensäure
  • Die Bauchspeicheldrüse mit ihren Enzymen
  • Leber und Gallenblase, die Gallensäure produzieren

Diese drei Organe werden für eine funktionierende Verdauung benötigt. Ist die Funktion eines dieser Organe eingeschränkt, kann das zahlreiche Verdauungsbeschwerden mit sich bringen. Es ist also sinnvoll, sich mit diesen Organen und den dazugehörigen Verdauungssäften näher zu beschäftigen.

Magen und Magensäure

Funktion der Magensäure

Im Magen beginnt die Verdauung von Eiweißen und das Enzym Pepsin wird aktiviert, welches die Eiweiße in noch kleinere Ketten bis hin zu den einzelnen Aminosäuren spaltet. Die Magensäure beugt einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms und eines Leaky-Gut-Syndroms vor, indem sie das Wachstum unerwünschter Bakterien unterdrückt. Außerdem wirkt sie keimreduzierend auf die Bakterien und Viren, die sich auf und in unseren Nahrungsmitteln befinden.

Folgen bei Magensäuremangel

Bei einem Mangel an Magensäure kann die Nahrung nur schwer verdaut werden und man leidet vermehrt unter saurem Aufstoßen. Die Aktivität der Bauchspeicheldrüse nimmt ab, wodurch das Risiko für die Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms und von Autoimmunerkrankungen steigt.

Leber, Gallenblase und Gallensäure

Wir benötigen die Gallensäure zur Verdauung der Nahrung. Die Gallensäure wird von der Leber produziert und wird in der Gallenblase gesammelt und bei Bedarf ausgeschüttet. Sobald der Magen bzw. der Zwölffingerdarm Fett in der Nahrung wahrnimmt, sondert die Gallenblase ihre Säure ab. Eine gestörte Funktion von Leber und/oder Gallenblase kann zu erheblichen Verdauungsproblemen führen.

Bauchspeicheldrüse und Enzyme

Pro Tag werden von der Bauchspeicheldrüse etwa 1,5 Liter Sekret produziert und dem Dünndarm zur Verfügung gestellt. Dieses Sekret enthält zahlreiche Enzyme, die wir für die Verdauung von Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten benötigen. Des Weiteren neutralisiert das Sekret der Bauchspeicheldrüse den sauren Speisebrei aus dem Magen. Andernfalls würden die Enzyme ihre Fähigkeit verlieren, Nährstoffe aufzuspalten. Enzyme helfen uns dabei, die Nahrung in kleinste Partikel zu zerlegen. Fehlen diese Enzyme, können Nährstoffe nicht optimal verdaut und aufgenommen werden.

Was du über Enzyme wissen solltest

In unserem Verdauungssystem befinden sich unzählige Enzyme. Diese Enzyme verarbeiten unsere Nahrung. So kann unser Körper die einzelnen Inhaltsstoffe in der Nahrung gut verwerten.

Enzymreiche Ernährung

Als grobe Faustregel gilt: Rohkost hat den höchsten Enzymgehalt, weshalb ich wieder betonen möchte, wie wichtig es ist, möglichst viel frisches Obst und Gemüse zu essen. Eine gut funktionierende Verdauung ist unerlässlich für unser Wohlbefinden. Sie kann die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen erhöhen und die Verträglichkeit von Lebensmitteln verbessern. Ananas gilt beispielsweise als enzymreiches Lebensmittel. Sie enthält Bromelain. Dieses ist für die Verdauung von Eiweiß zuständig, hemmt Entzündungen sowie Schmerzen und bietet eine gute Unterstützung für das Immunsystem. Auch Lebensmittel wie Avocado, Mango, Papaya, Apfel, Kiwi, Sprossen und Salat sind besonders enzymhaltig.

Folgen eines Enzymmangels

Fehlt uns ein Enzym oder haben wir zu wenig davon, können bestimmte Stoffe in der Nahrung nicht richtig aufgespalten werden. Unser Körper kann diese Stoffe dann nicht aufnehmen, was zu Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Durchfall und Darmkrämpfen führen kann.

Warum die Nahrung mit Enzymen ergänzen?

Wenn du grundsätzlich eine empfindliche Verdauung hast, kann es hilfreich sein, dein Verdauungssystem mit Enzymen zu unterstützen. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Gründen, die unsere Enzymproduktion- bzw. aufnahme hemmen können: Eine einseitige Ernährungsweise, wie wir sie oft in der westlichen Ernährung vorfinden, kann die Produktion von Enzymen reduzieren. Selbst wenn du darauf achtest, viel Gemüse zu essen, können sie bei einer falschen Zubereitung der Nahrung zerstört werden. Nahrungsenzyme verlieren ab ca. 40 Grad ihre Wirkung. Oft gehen deshalb wichtige Enzyme bei der Zubereitung von Nahrung verloren, wenn wir sie zu hoch erhitzen.
Äußere Umstände wie Stress und extreme Temperaturen beeinflussen die benötigte Enzymmenge ebenfalls. Die körpereigene Produktion von Enzymen nimmt mit dem Alter ab, weshalb vermehrt auf Rohkost zurückgegriffen werden sollte. Im Alltag kommt das aber bei vielen zu kurz. Auch bei chronischen Erkrankungen kann die Produktion eingeschränkt sein.

Hilfreiche Unterstützung einer normalen Verdauungsfunktion

Bei der Einnahme von Enzymen durch Nahrungsergänzungsmittel empfiehlt es sich, auf eine Kombination verschiedener Enzyme zu achten.

Eine gesundheitsförderliche Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Sicher hat jeder schon einmal nach dem Essen Bauchschmerzen oder Übelkeit gespürt und auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Das Führen eines Ernährungstagebuches könnte dir dabei helfen, Nahrungsmittel zu identifizieren, die deinem Verdauungstrakt nicht guttun. Leidest du häufig unter Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen, solltest du dich in ärztliche Behandlung begeben und der Ursache auf den Grund gehen.



Deine Marie 😊


Quellen und Studien